Tabakscheune Lorsch. Eine Reise durch die Geschichte des Tabakanbaus

Die Stadt Lorsch hat einen großen Reichtum an historischen Sehens-würdigkeiten. Sie ist nicht nur für das berühmte Kloster Lorsch bekannt, sondern auch für ihren traditionellen Tabakanbau.

Seit dem 17. Jahrhundert wurde in dieser Region Tabak angebaut und spielte über Jahrhunderte hinweg eine bedeutende Rolle in der lokalen Wirtschaft. Hier kommt die Tabakscheune Lorsch, also die historische Tabaktrockenscheune, ins Spiel.
Wie der Name schon sagt, wurde die Tabakscheune zum Trocknen von Tabakblättern genutzt. Früher hängten die Tabakbauern ihre frisch geernteten Blätter hier auf, um sie sorgfältig trocknen zu lassen. In den 1920er Jahren bewirtschafteten rund 200 Bauern in der Umgebung von Lorsch etwa 50 Hektar Tabakfelder. Doch ab den 1950er Jahren ging der lokale Tabakanbau zurück, da zunehmend importierter Tabak bevorzugt wurde. Die letzte Tabakernte in Lorsch fand 1999 statt.

Glücklicherweise wurde dieses historische Gebäude nicht dem Verfall überlassen. 2017 wurde es restauriert und als Tabakschuppen-Museum neu eröffnet. Heute können Besucher hier den gesamten Prozess der Tabakproduktion – vom Anbau über die Ernte bis hin zur Verarbeitung – hautnah erleben. Zudem vermitteln Führungen und Workshops die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen des Tabakanbaus.

Das Museum ist Dienstag bis Sonntag von 10:00 bis 16:00 Uhr geöffnet, montags geschlossen. Man kann Führungen vereinbaren und zudem gibt es spezielle Tabak-Workshops zur Verarbeitung und Zigarrenherstellung, die nach vorheriger Anmeldung buchbar sind.

Die Tabakscheune Lorsch ist nicht nur eine historische Tabak-trockenscheune, sondern auch ein lebendiges Denkmal, das die Geschichte der Region erzählt. Wer Lorsch besucht, sollte dieses kleine, aber faszinierende Museum unbedingt besichtigen!

Quellen:
Kulturverein Lorsch – Tabakmuseum
Lorsch.de – Museumszentrum
Kloster Lorsch – Führungen zum Tabakanbau