Gewalt – Sehen – Helfen

Wie sehr wünsche ich mir, dass unsere Kommunikation ausschließlich auf gegenseitigem Respekt, Akzeptanz und einer fürsorglichen Haltung zueinander aufbaut.

Doch leider deuten Medienberichte und persönliche Beobachtungen darauf hin, dass Aggression und die Eskalation von Streitigkeiten in der modernen Welt immer häufiger vorkommen. Wie können wir nicht nur uns selbst schützen, sondern auch denen helfen, die sich in einer schwierigen Situation befinden?

Am Samstag, den 22. März 2025, nahm unsere Familie an einem Informations- und Praxisseminar im Schulungsraum der Feuerwehr Heppenheim-Mitte zum Thema „Gewalt – Sehen – Helfen“ teil. Unter der Anleitung der geschulten Multiplikatoren Daniel Dörsam und Michael Kochems sowie der Schutzfrau vor Ort der Polizeistation Heppenheim, Stephanie Hellermann-von Serkowsky, erhielten die 13 Teilnehmenden praktische Einblicke in angemessenes Verhalten in Konfliktsituationen. Dabei wurde insbesondere vermittelt, wie Hilfe geleistet werden kann, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.

Ein zentrales Thema war der Umgang mit eskalierenden Auseinandersetzungen im öffentlichen Raum – etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln, auf Straßen oder in Freizeiteinrichtungen.

Es geht darum, das sogenannte Magnetfeld des Angreifers möglichst schnell zu verlassen. Das bedeutet nicht nur, körperlichen Abstand zu schaffen, sondern auch, sich nicht in Gespräche oder Provokationen verwickeln zu lassen.

In akuten Bedrohungslagen sei es außerdem entscheidend, Aufmerksamkeit zu erzeugen und lautstark um Hilfe zu rufen, um Umstehende zu mobilisieren. „Wenn man Zeuge eines Konflikts wird, sollte man nicht allein handeln, sondern möglichst andere Passanten einbeziehen“, betonte Ivan (16), der jüngste Teilnehmer der Veranstaltung. „Man kann dem Opfer direkt Hilfe anbieten, sollte aber nach Möglichkeit den Täter nicht direkt ansprechen.“

Die theoretischen Inhalte wurden durch praktische Übungen ergänzt. In Rollenspielen konnten die Teilnehmenden verschiedene Verhaltensweisen in simulierten Gefahrensituationen erproben und reflektieren. Ziel war es, eigene Handlungsmuster kennenzulernen und in einer geschützten Umgebung alternative Reaktionsstrategien zu erlernen.

„Diese Veranstaltung war für mich sehr lehrreich“, fasste Teilnehmer Sergei Filaretov zusammen. „Besonders wertvoll war die Kombination aus Theorie und Praxis. Es wurde deutlich, dass in realen Bedrohungssituationen praktische Fähigkeiten entscheidend sind – reine Theorie reicht nicht aus.“

Das Seminar verdeutlichte eindrücklich, wie wichtig Zivilcourage und richtiges Verhalten in kritischen Momenten sind – nicht nur zum Schutz der eigenen Person, sondern auch zum Wohl der Gemeinschaft.

Das nächste Seminar findet am 15.06.2025 in Lorsch statt. Weitere Informationen sowie Anmeldeoptionen finden Sie hier:

Bildquellle