Was mich in Deutschland immer wieder überrascht, ist die be-eindruckende Kultur des freiwilligen Engagements. Freiwilligenarbeit hat hier einen hohen Stellenwert und ist in vielen Bereichen sichtbar: unsere Babbel-Treffen, die auf freiwilliger Basis organisiert werden, Deutschkurse für Geflüchtete, Ukrainerinnen und Ukrainer, die in den Feuerwehren aktiv sind oder Helferinnen und Helfer, die in Schulen Brücken zwischen Lehrern und Kindern bauen.
Diese Beobachtungen haben mich dazu inspiriert, selbst darüber nachzudenken, wie und wo ich helfen könnte. Nicht nur aus persönlichem Interesse, sondern auch aus Neugier: Warum geraten Menschen in schwierige Lebenssituationen? Ist es ihre eigene Entscheidung oder sind es äußere Umstände, die sie dazu zwingen?
Eine besondere Gelegenheit bot sich mir, als ich über das Zentrum der Wohnungslosenhilfe der Diakonie las. Dort wollte ich mehr über die Menschen erfahren, die ohne festen Wohnsitz leben und ihre Geschichten kennenlernen. Ich vereinbarte ein Treffen mit Frau Ditter, die mich herzlich empfing und mir die Arbeit des Zentrums näherbrachte.
Frühstück vor Weihnachten: Ein besonderer Moment

Eines der geplanten Events, an dem ich teilnehmen durfte, war ein gemeinsames Frühstück kurz vor Weihnachten. Es war eine wunderbare Gelegenheit, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, zu lachen und das Miteinander zu genießen. Für mich war dieser Moment besonders wertvoll, weil ich nicht nur meine Deutschkenntnisse im Gespräch verbessern konnte, sondern auch die echte, warme Atmosphäre spürte.
Ich sah Frauen, die trotz schwieriger Umstände eine unglaubliche Dankbarkeit für die kleinen Dinge des Lebens ausstrahlten. Es wurde mir bewusst, wie wichtig es ist, Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken – nicht nur denjenigen, die Unterstützung brauchen, sondern auch unseren eigenen Familien und Freunden.
Eine neue Perspektive

Dieser Tag hat mir nicht nur neue Eindrücke, sondern auch eine andere Perspektive auf das Leben gegeben. Es hat mir gezeigt, wie bedeutend Mitmenschlichkeit und Solidarität in unserer Gesellschaft sind. Jeder kleine Beitrag, den wir leisten können, ist wichtig – sei es ein Gespräch, ein Lächeln oder ein gemeinsamer Moment.
Für mich bleibt dieses Erlebnis nicht nur eine wertvolle Erinnerung, sondern auch eine Motivation, weiterhin nach Wegen zu suchen, wie ich meinen Teil beitragen kann. Vielleicht findet sich auch für dich eine Möglichkeit, etwas Gutes zu tun – sei es im Zentrum der Wohnungslosenhilfe, bei einer anderen Organisation oder einfach im Alltag.
Denn eines habe ich gelernt: Geben bereichert nicht nur andere, sondern auch uns selbst.


















